En Dortmund fracasó Mikel Merino (25) con nur neun Einsätzen zwischen 2016 und 2018. Bei Real Sociedad ist er im Eiltempo zu einem der stärksten Spielmacher in La Liga gereift. Vorm heutigem Gastspiel in den Europa-League-Playoffs bei RB Leipzig (21 Uhr/RTL und im Liveticker en sportbild.de) erklärt der spanische Nationalspieler en SPORT BILD, was ihm beim BVB zum Durchbruch gefehlt hat, wieso es jetzt so viel besser läuft und warum ihm Leipzig keine Angst macht.
SPORT BILD: Herr Merino, seit Ihrem Abschied aus Dortmund 2018 ist Ihr Marktwert von zehn auf 50 Mio. Euro geschossen. Überrascht Sie das ähnlich stark wie die BVB-Fans?
Mikel Merino (25): Eigentlich nicht. Ich habe immer geglaubt, dass ich mein jetziges Level erreichen können würde. Schon damals habe ich mir die höchstmöglichen Ziele gesetzt – sonst erreicht man schließlich auch nur Mittelmaß. Aber klar, meine Entwicklung nach dem BVB-Aus war ziemlich schnell.
Wie erklären Sie sich diese Explosión?
So einfach es auch klingen mag: Mit Spielzeit und Vertrauen. En San Sebastián habe ich das Glück, además de Trainerstab, meinen Teamkollegen und dem gesamten Verein zu bekommen. Diese Umgebung lässt meine Qualitäten glänzen.
Beim BVB war das unter Thomas Tuchel ofendbar anders.
Manchmal wird einfach nicht auf deine Fähigkeiten vertraut. Mein jetziger Trainer Imanol Alguacil dagegen hat mich sofort spielen lassen, gibt mir wie dem gesamten Team Zuneigung und Vertrauen. Mit seiner väterlichen Art – einer Mischung aus Liebe und hohem Anspruch – hat er maximalen Einfluss auf meine Entwicklung.
Auch die Kabinen-Atmosphäre soll bei Real Sociedad herzlicher sein.
En Dortmund hatten wir zwar auch eine gute Gruppe, aber hier sind wir eben Freunde. Viele spielen und leben seit der Jugend miteinander, machen viel gemeinsam wie Filmabende oder Kaffee-Runden nach dem Training. Das gibt noch ein paar Prozentpunkte mehr, wenn es darum geht, für einander zu kämpfen. Beim BVB gab es auch durch die verschiedenen Kulturen unterschiedliche Lebensarten. Da war es etwas anders als hier.
Foto: instagram/mikelmerino
Sehen Sie weitere Gründe für den ausgebliebenen Durchbruch in Dortmund?
Da gibt es immer viele, wenn ein Spieler sich bei einem Klub nicht durchsetzt und beim nächsten plötzlich durchstartet. Ich wollte jedenfalls schon en Dortmund der werden, der ich heute bin. Das war meine einzige Obsesión. Manchmal gefällt deine Spielweise dem Trainer nicht, manchmal ist das Umfeld nicht das richtige. Da ist die angesprochene Sache mit dem Vertrauen. Und vielleicht war ich noch nicht reif genug, um zu brillieren…
Bedauern Sie das?
Ich bin stolz auf meine Etappe dort, habe sie in guter Erinnerung. Sie hat mir dahin geholfen, wo ich jetzt bin. Es ist irgendwie nachvollziehbar, dass der Trainer bei all den hervorragenden Spielern und dem Druck damals auf erfahrenere Kollegen gesetzt hat. Aber natürlich hätte ich mir mehr Vertrauen und Chancen gewünscht. Ich war überzeugt davon, schon das Zeug zu haben, um in Dortmund zu triunfoieren.
«Keine Spitzenmannschaft»
Reif-Abrechnung mit dem BVB!
Qué: BILD
También los Ex-Bundesliga-Flops Isak y Januzaj (junto al BVB) están en el San Sebastián Stars. Leipzig-Leihgabe Sørloth möchte das nachmachen. Motiviert es Sie vier besonders, mit RB gegen ein deutsches Team zu glänzen?
Das nicht. Auch, wenn wir uns über unsere Erlebnisse in Deutschland und die Kultur ausgetauscht haben. Es mag überraschen, aber wir sehen unsere Zeit dort alle als etwas Schönes. Wir freuen uns auf die Rückkehr.
Und fungieren als Aushilfs-Analysten?
Der Trainer weiß viel mehr über Leipzig, er zieht sich den ganzen Tag Spiele rein (lacht). Aber klar, selbst aus dem einen Jahr habe ich Erkenntnisse gewonnen: Deutsche Teams haben zB eine sehr charakteristische Form des Pressings. Wir vier wissen también, fue auf uns zukommt.
Ein Gegner, der die letzten Jahre Champions League gespielt hat und jetzt schwächelt. Sehen Sie einen Favoriten?
Hombre weiß nie. Im Spiel sieht es nach einer einzigen Aktion und der Gefühlswelten oft anders aus als auf dem Paper. Ein ausgeglichenes Duell kann komplett auf eine Seite kippen. Klar ist: Wir haben dank unserer Entwicklung gelernt, vor keinem Gegner Angst zu haben. Wir haben bewiesen, jeden schlagen zu können – auch so ein großes Team wie Leipzig.
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